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Das Lehrermagazin

Die Kraft der Arzneipflanzen Beliebt

Die Kraft der Arzneipflanzen

Wohltuende und heilende Pflanzenextrakte

In Deutschland werden rund 120 Arzneipflanzen angebaut, die die Grundlage für pflanzliche Arzneimittel bilden. Noch kann die wachsende Nachfrage nur zum Teil durch Wildkräutersammler und spezialisierte Landwirte gedeckt werden. Ziel ist daher eine Ausweitung des heimischen Anbaus. Denn in den hier vorgestellten Arzneipflanzen und vielen anderen Arten steckt ein ganzes Bündel an wertvollen Wirkstoffen.

Arzneipflanzen – pflanzliche Helfer mit Geschichte

Arzneipflanze oder Küchenkraut? Viele Pflanzen sind beides. Es kommt auf den Verwendungszweck an. So ist frischer Salbei ein aromatisches Küchenkraut zur Herstellung von Salbeibutter oder „Saltimbocca alla romana“. In Form von Salbeitee oder in Salbeibonbons lindert er als Heilkraut Halsschmerzen. Von Arznei- bzw. Heilpflanzen oder Heilkräutern spricht man immer dann, wenn die Pflanzen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe Krankheiten vorbeugen, lindern oder heilen können.

Schon in der Antike nutzten die Menschen die Wirkung von Kamille und Co. Später bauten Mönche und Nonnen in eigenen Klostergärten gezielt Heilkräuter an und bereiteten daraus Salben, Tinkturen oder Tees. Berühmteste Wegbereiterin der Kräuterheilkunde im Mittelalter war Hildegard von Bingen. Die gelehrte Äbtissin ergänzte das überlieferte Heilwissen der Antike um eigene Studien zur Wirkungsweise einer Vielzahl von Kräutern. Mitte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich schließlich der Beruf des Apothekers.

Mittlerweile haben klinische Forschungen das Erfahrungswissen vergangener Zeiten um wissenschaftliche Erkenntnisse ergänzt. Wir wissen, welche Inhaltsstoffe für welche Effekte verantwortlich sind. Daher haben Arzneipflanzen bzw. die daraus hergestellten Phytopharmaka heute einen festen Platz in der Behandlung von Erkrankungen. Viele VerbraucherInnen greifen gerne zu Kräutertees oder rezeptfreien pflanzlichen Medikamenten. Sie schätzen sie als sanfte Medizin ohne Nebenwirkung. Dennoch sollte man im Zweifel immer den Arzt oder Apotheker um Rat fragen. Gleiches gilt für homöopathische Mittel. Deren Wirkungsweise liegt eine eigene Philosophie zugrunde, die bisher jedoch wissenschaftlich umstritten ist: Homöopathische Globuli oder Tropfen enthalten aufgrund starker Verdünnung nur noch Spuren der Ausgangssubstanzen und sollen dennoch die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisieren.