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Kalkwirkung im Garten Beliebt

Kalkwirkung im Garten

Kalk für Obst und Gemüse

Pflanzen brauchen fruchtbaren Boden, damit sie gedeihen und viele, gesunde Früchte tragen können. Je nach Boden und Pflanzenart verbessert – neben Dünger und Kompost – auch Kalk die Bodenfruchtbarkeit. Wir erläutern die Zusammenhänge und den sinnvollen Kalkeinsatz im Schulgarten.

Ein natürlicher Puffer

In vielen Böden kommt Kalk – chemisch Calcium- und Magnesiumcarbonat – vor. Er wirkt sich dort positiv auf die Struktur und damit auf den Wasser- und Lufthaushalt aus. Ton- und Humusteilchen verbinden sich stabiler, wenn genug Calcium vorliegt. Der Kalk puffert auch Säuren im Boden und wirkt so der natürlichen Versauerung entgegen. Säuren gelangen durch den Regen und aus Wurzeln sowie durch Mikroorganismen in den Boden. Auch der Verlust an bestimmten Nährstoffen (z. B. Ca2+, Mg2+, K+, Na+, NH4 +) durch Sickerwasser und Aufnahme in Pflanzen führt zur Versauerung. Maßstab für den Säuregrad im Boden ist der pHWert, der die Konzentration an Wasserstoff- Ionen (H+) im Bodenwasser angibt. Versauert der Boden, sinkt der pH-Wert. Mehr hierzu in Heft 22. Kalkgaben heben den pH-Wert wieder. Die benötigte Menge an Kalk hängt von dem Ausgangs- und Ziel-pH-Wert, der Bodenart (z. B. Ton- und Schluffgehalt) und dem Humusgehalt ab. Geringe Gaben verhindern die weitere Versauerung (Erhaltungskalkung), hohe Gaben gelten als Gesundungskalkung. Mit dem pH-Wert steigt auch die biologische Aktivität der Mikroorganismen und Regenwürmer. Pflanzen bzw. ihre Früchte sind insgesamt gesünder und wachsen besser, wenn der pH-Wert im Boden passt.

Auf den pH-Wert kommt es an

Der pH-Wert ist ein wichtiger Umweltfaktor für Pflanzen und ein Kriterium der Bodenfruchtbarkeit. Denn er beeinflusst wesentlich die Löslichkeit der Nährstoffe im Boden (s. Arbeitsblatt 2), die als Kationen und Anionen aufgenommen werden. Je nach pH-Wert sind sie eher in der Bodenlösung mobil oder an feste Bodenteilchen gebunden, sind also mehr oder weniger für die Pflanzen verfügbar. Hinzu kommt: Um Nährstoffe über die Wurzeln aufzunehmen, tauschen die Pflanzen eigene Ionen gegen die Nährstoffionen im Boden aus, z. B. 2 H+ aus der Pflanze gegen 1 Ca2+ aus dem Boden. In sehr saurem Boden sind schon so viele H+-Ionen vorhanden, dass diese die Vorgänge an den Wurzeln stören. In sauren Böden lösen sich zudem mehr Schwermetalle. Evolutionär haben sich die meisten Pflanzen an einen bestimmten pH-Bereich angepasst. Außerhalb dieses Toleranzbereiches können die meisten Pflanzen nicht genug Nährstoffe aufnehmen. Sie wachsen dort deshalb nur schwach oder gar nicht.