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Auf Deutschland-Tour: Die "Nahrung der Zukunft" geht vor Anker

Täglich verschwinden fast sechzig Hektar Ackerfläche - so viel wie etwa achtzig Fußballfelder. Sie werden bebaut; mit Straßen, Häusern, Industriegebieten. Auf diese Weise ist in den vergangenen 25 Jahren eine  Fläche für die Nahrungsmittelproduktion verloren gegangen, die dreimal so groß ist wie das Ruhrgebiet.

Dieser Flächenverlust ist ein globales Problem. Überall auf der Erde verschwinden Ackerflächen, und auch das Süßwasser wird knapper. Mit der Folge, dass die Nahrungsmittelproduktion für die wachsende Weltbevölkerung immer schwieriger wird. Wir stehen also vor der Frage, wie die Landwirtschaft kommende Generationen ernähren kann und wie die Produktion von Nahrungsmitteln künftig gestaltet wird.

Diese Frage mit all ihren Facetten behandelt die Ausstellung zum Thema "Bioökonomie", die jetzt durch 19 deutsche Städte tourt - auf einem ehemaligen Güterschiff, der "MS Jenny". Das Boot tourt jetzt als "MS Wissenschaft" von der Lippe in Hamm über den Rhein nach Bonn und den Main in Frankfurt bis zur Donau in Ingolstadt. Im nächsten Jahr sollen nord- und ostdeutsche Städte angelaufen werden.

Die interaktive Ausstellung, die sich vor allem an Schulklassen wendet, ist Teil des Projekts "food4future" (Nahrung für die Zukunft), das vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) koordiniert wird. Ziel der Wissenschaftler ist es, neue Wege zur Versorgung der Menschen mit gesunden und den individuellen Bedürfnissen angepassten Nahrungsmitteln zu erforschen.

Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung von Lösungen für die Nahrungsmittelproduktion in bislang ungenutzten städtischen Bereichen, wie etwa auf Industriebrachen, in Kellerräumen und U-Bahn-Tunneln. Dort könnten z.B. Makroalgen und Quallen, Pflanzen und Insekten als Nahrungsmittel gezüchtet werden. Schon heute forschen Universitäten und Unternehmen an neuen Kultivierungssystemen. Auch wird die Frage untersucht, wie der Verbraucher die neuartigen Lebensmittel annimmt.

Das "food4future"-Projekt ist eines von acht wissenschaftlichen Zusammenschlüssen, die visionäre Modelle für die "Agrarsysteme der Zukunft" entwickeln und dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. In der Ausstellung auf der "MS Wissenschaft" werden einige der Visionen bereits erlebbar - unter Beachtung der Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die eine Anmeldung zur Besichtigung erforderlich machen.