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So läuft Kommunikation aus dem „Effeff“ mit „FFF“

Eine Redewendung beschreibt die Fähigkeit, etwas besonders gut zu beherrschen – sozusagen aus dem „Effeff“. In Regensburg konnte erlebt werden, wie dies generationenübergreifend funktioniert.

In der ostbayerischen Bischofsstadt hatten sich Bauern und Bäuerinnen an die Seite junger Menschen der „Fridays-for-Future“-Bewegung gestellt, die u.a. für einen wirksamen Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt demonstrierten. Die Landwirte wollten ihrerseits der Bevölkerung erläutern, welche systemrelevante Rolle die Landwirtschaft dabei spielt. Um dabei mit den Passanten im Stadtzentrum ins Gespräch zu kommen, wurden i.m.a-Lebensmittel-Stoffbeutel verschenkt – prall gefüllt mit Kartoffeln.

Fünfhundert dieser kleinen praktischen Hilfsmittel für den umweltbewussten Einkauf von Obst und Gemüse hatte der i.m.a e.V. den Landwirten zur Verfügung gestellt. Die auf den Beuteln aufgedruckte Botschaft „Landwirtschaft dient allen“ wurde bei deren Übergabe an die Passanten zum Anlass genommen, um ins Gespräch zu kommen. Vorurteile und falsches Wissen über die Arbeit und das Leben der Bauernfamilien konnten bei diesen Gesprächen mit den Verbrauchern korrigiert werden. Unterstützt wurde diese Kommunikationsarbeit durch Info-Material, Flyer und Plakate des i.m.a e.V. zur Kartoffel und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Für Verblüffung sorgte immer wieder, dass bei dieser Aktion zwei Gruppierungen gemeinsam aktiv waren, die bislang in ihren Interessen als gegensätzlich wahrgenommen wurden. Tatsächlich aber stehen die Landwirte aus Niederbayern und der Oberpfalz bereits seit längerer Zeit mit der „FFF“-Bewegung in Verbindung, seit diese dazu eingeladen hatte, sich an den Aktionen zu beteiligen.

Denn Arten- und Klimaschutz ist für Landwirte wie für die „Fridays-for-Future“-Aktivisten ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Darum war es auch kein Widerspruch, in Regensburg darüber zu informieren, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung und nicht das Problem ist. Seit jeher beeinflussen die klimatischen Bedingungen Ernten ebenso wie die Vielfalt der Insekten oder der Bodenorganismen. Darum legen Landwirte Blühstreifen für den Erhalt der Artenvielfalt an oder verbessern durch den Anbau von Zwischenfrüchten die Bodenqualität und reduzieren Treibhausgase.

Die Kooperation zwischen der „Fridays-for-Future“-Bewegung und den Landwirten war auch bei manchen Bauern und Bäuerinnen nicht unumstritten. Gleichwohl überwog jedoch die Erkenntnis, wie eine Organisatorin sagte, dass es „zielführender ist, sich mit den jungen Menschen zu unterhalten, anstatt ihnen mit Schweigen, Vorurteilen und Misstrauen zu begegnen“. Getreu dem Motto der Landwirtschaft „Redet mit uns, nicht über uns“, hat das Beispiel in Regensburg gezeigt, wie dies wie aus dem „Effeff“ funktionieren kann.