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Warum unsere Lebensmittel immer teurer werden

Seit März 2022 sind die Lebensmittelpreise um 3,6 Prozent gestiegen. So ist zum Beispiel Fleisch um mehr als sechs Prozent teurer geworden. Gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt die Steigerung sogar fast zwölf Prozent. Brot ist um 8,7 Prozent teurer geworden, Molkereiprodukte und Eier um mehr als neun Prozent. Geradezu explodiert sind die Preise für Speisefette und Öle. Mit 27,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen sie auf Rekordniveau, wie die Übersicht vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft verdeutlicht.

Die vom statistischen Bundesamt ermittelten Zahlen geben jedoch keine Auskunft über die Ursachen dieser Preissteigerungen. Bei Ölen und Fetten sind es Ernteausfälle in Kanada, der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Lieferengpässe, die zum Preisanstieg beigetragen haben. Die Auswirkungen werden besonders bei Sonnenblumenöl deutlich, dem beliebtesten Speiseöl hierzulande. Jede dritte verkaufte Speiseölflasche enthält Sonnenblumenöl. Hier ist Deutschland zu mehr als neunzig Prozent vom Import abhängig, schätzen Marktexperten. Fehlende Liefermengen führen zu Spekulationen an den Rohstoffmärkten und damit zu Preissteigerungen.

Aber auch gestiegene Kosten für Energie und Düngemittel sowie fehlende Arbeitskräfte und der Mindestlohn beeinflussen die Lebensmittelpreise. So sind die Preise für Nahrungsmittel im April 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 8,6 Prozent gestiegen. Einfluss auf die Preisentwicklung bei Lebensmitteln hatte auch die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer aufgrund der Corona-Pandemie.

Insgesamt betrachtet geben die Bundesbürger aber mit 15,4 Prozent ihrer Konsumausgaben bzw. 2.360 Euro im Jahresdurchschnitt immer noch deutlich weniger Geld für Lebensmittel aus als ihre europäischen Nachbarn. In Norwegen sind es 3.240 Euro, in der Schweiz 3.360 Euro und in Irland 3.490 Euro. Die Rumänen wenden sogar 26 Prozent ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel auf. In der Rückschau fällt auf, dass die deutschen Haushalte vor mehr als sechzig Jahren noch 38 Prozent ihrer Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben haben. Seit der Jahrtausendwende liegt der Anteil relativ konstant zwischen 13,3 und 15,5 Prozent.

 

 

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